Ursprünglich bedeutete das Wort Nachbar "naher Bauer". Vor der Industrialisierung wohnte der einige Felder oder einen Tagesrittt weit weg. Man half sich gegenseitig mit Arbeitskraft und -gerät, etwa beim Ernten oder in der Not. Es war ein Abhängigkeitsverhältnis.
Mit zunehmender Industrialisierung veränderte sich die Nachbarschaft.Man zog sich ins Private zurück.
Heute rücken Menschen wieder näher zusammen. Die Digitalisierung trägt dazu bei, das echte Nähe zu echten Menschen mehr geschätzt wird. Wobei junge Eltern mit Kindern sicherlich anderes erwarten als Studenten, gestresste Managerinnen oder ältere Menschen.
Zu viel Nähe kann Ärger geben. Nach Umfragen der Gesellschaft für Konsdumforschung gibt es oft Streit wegen Lärm, falsch parkender Autos oder wenn jemand seinen Anteil gemeinsamer Arbeit nicht oder mangelhaft leistet. Doch wo die Balance zwischen Nähe und Distanz, Privatem und Gemeinschaft stimmt, ist alles gut.
Quelle: Schrot & Korn 09/2019
Bild: klimkin auf Pixabay