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TLZ vom 25.1.: Erste Telefonkette steht schon

Weimarer Bürgerstiftung gab an ihrem gestrigen 13. Gründungsjubiläum einen Überblick über die Pläne für 2017

Weimar. "Helfershelfer", "MachBar", "Telefonkette": Diese Namen tragen neue Projekt-Ideen, mit denen die Weimarer Bürgerstiftung in diesem Jahr für Aufsehen sorgen will. Am gestrigen Dienstag, an dem sich die Stiftungsgründung zum 13. Mal jährte, gaben Vorstandsvorsitzende Doris Elfert sowie die Organisatorinnen der Ehrenamts-Agentur, Stefanie Lachmann und Anja Pfotenhauer, Details dazu bekannt.

Um das Projekt "Helfershelfer" bekannt zu machen, hat die Ehrenamts-Agentur T-Shirts und Schlüsselanhänger mit der dafür kreierten Werbefigur bedrucken lassen. Die Schülerfirma des Landenberger-Förderzentrums baute das Männchen sogar als 1,50 Meter hohen hölzernen Aufsteller. Werben soll er für den Kurzzeit-Einsatz: Freiwillige, die wenig Zeit haben oder für die wegen anderer Handicaps kein Ehrenamt mit festen wöchentlichen Pflichten in Frage kommt, können sich im Projekt "Helfershelfer" registrieren lassen. Sie bekommen Nachrichten, wenn Veranstalter oder Organisatoren nach Einsatzkräften suchen – kurzfristige Arbeitseinsätze, Standbetreuung, Begleitung bei Ausflügen, Ausmisten, Aufräumen und so weiter. Nächstes konkretes Angebot: Der Mensafasching sucht für Anfang Februar noch Aufbauhelfer.

Mit der "MachBar" bietet die Agentur einen zusätzlichen Weg für Freiwillige, mögliche Einsatzstellen kennenzulernen. Vier Termine sind geplant, auf denen sich jeweils vier Institutionen vorstellen – mit Zehn-Minuten-Vorträgen und anschließender lockerer Gesprächsrunde in gemütlichem Rahmen bei alkoholfreien Cocktails und Couscous. Zum Auftakt am Mittwoch, 15. Februar, in der Küche der Volkshochschule am Graben sind der ADFC, die Freiwillige Feuerwehr, das Lebenshilfe-Werk und das Projekt Tafel plus mit von der Partie.

Mit der "Telefonkette" greift die Bürgerstiftung im Rahmen ihres Projekts "Weimars Gute Nachbarn" eine Idee aus anderen Städten auf: Sie will allein lebende, ältere Menschen in kleinen Gruppen zusammenbringen, die sich jeden Morgen zu einer festen Zeit in einer vorher bestimmten Reihenfolge anrufen – nach dem gegenseitigen Befinden erkundigen, Neuigkeiten austauschen, sich vielleicht sogar zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden. Eine dieser Ketten ist in Weimar schon aktiv, mit Heidi Georgi als Koordinatorin und vier Teilnehmenden.

Erste Termine im Arbeitsplan für 2017 sind eine Feier zum einjährigen Bestehen des Projekts "Teatime & Herz", das die Stiftung zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten und dem Weimarer Frauenzentrum für Flüchtlingsfrauen und -mädchen anbietet. Am 7. März ist zudem Frühjahrs-Antragsschluss für Ideen und Vorhaben, die auf Förderung aus dem Kinder- und Jugendfonds der Stiftung hoffen. Fest stehen zudem die Termine für den 10. Schülerfreiwilligentag (15. Juni), das "Diner en blanc" (24. Juni), den 12. Weimarer Freiwilligentag (16. September) und das jährliche Stifterforum (23. November).

Das Kapital der Bürgerstiftung stieg 2016 nur gering durch drei neue Stifter um 3311 Euro auf nunmehr 225 700 Euro an. Aus den Zinserträgen Projekte zu finanzieren, werde zunehmend schwieriger, so Doris Elfert: Während es in guten Jahren bis zu 5 Prozent Zinsen auf angelegtes Geld gab, sind zurzeit mehr als 1 Prozent schon viel. "Den Schritt in den Aktienmarkt, wo wir bis zu 30 Prozent des Stiftungskapitals anlegen dürften, scheuen wir wegen des Risikos noch", so Elfert. Umso wichtiger seien projektbezogene Spenden für die laufende Arbeit – die benötigte Summe für dieses Jahr schätzt die Vorstandschefin auf rund mehr als 30 000 Euro.

TLZ, Michael Grübner / 25.01.17

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Doris Elfert (links), Stefanie Lachmann und Anja Pfotenhauer (rechts) mit dem "Helfershelfer". Foto: Michael Grübner